Nürburg/Hirrlingen: Das 52. ADAC RAVENOL 24h Nürburgring wurde vom 30.05. bis 02.06.2024 ausgetragen. Das vollständig ehrenamtliche Team White Angel for Fly and Help unter der Führung von Bernd Albrecht startete erstmals mit dem selbst aufgebauten Beetle RSR #13 und konnte den zweiten Platz in der Klasse SP3T sowie den 80. Gesamtrang nach einem aufgrund von Nebel verkürzten Rennen feiern.

Neben dem Teamchef aus Hirrlingen stiegen auch Sebastian Asch (Ammerbuch), Carsten Knechtges (Mayen) und Julian Reeh (Nieder-Olm) in den Prototypen der sich rasch zum Publikumsliebling entwickelte. Das Team konnte innerhalb vier Jahren mit Spendenaktionen im Fahrerlager und über das Netzwerk Gelder für die inzwischen 13. Schule für die Stiftung FLY&HELP sammeln. Über 240.000 Zuschauer vor Ort und ein Millionenpublikum an den Bildschirmen verfolgten das härteste Langstreckenrennen der Welt in der Grünen Hölle.

Das Rennen des Beetle RSR #13

In den drei Qualifikationssitzungen am Donnerstag und Freitag vor dem großen Rennen sammelten alle vier Fahrer wertvolle Daten und Erfahrung mit dem Prototypen. Mit einer Rundenzeit von 9:30,076 Minuten auf der über 25 Kilometer langen Streckenvariante aus Grand-Prix-Kurs und der Nürburgring Nordschleife sicherte Sebastian Asch den zweiten Startplatz in der Klasse SP3T und den 79. Platz im Gesamtfeld. Am Rennsamstag strömten zahllose Zuschauer ins Fahrerlager sowie dann in die Startaufstellung und besuchten das Team, um ihre Begeisterung zu zeigen und um die Spendenaktionen für FLY&HELP zu unterstützen. Der Beetle RSR #13 stand im Fokus der Medien und Fans, was das Team sehr freute. Pünktlich um 15:40 Uhr setzten sich die drei Startgruppen vor prall gefüllten Tribunen in Fahrt für die Einführungsrunde bevor die Startampel um 16:00 Uhr die Hatz zwei Mal rund um die Uhr für die 130 Teilnehmer freigab. Bereits in der Startphase setzte mehrfach Regen ein und die Reifentaktik war schnell der entscheidende Schlüssel zum Erfolg. Startfahrer Sebastian Asch fuhr schnelle Rundenzeiten und ging allem Geplänkel auf der Strecke aus dem Weg da sich schon zahlreiche Unfälle ereigneten. Seine schnellste Rennrunde lag mit 9:35,600 Minuten schon nahe an der Qualifikationszeit. Nach einem Kontakt mit einem Trümmerteil auf der Strecke musste Asch zu einem vorzeitigen Stopp die Box ansteuern und die Boxencrew behob in 25 Minuten den Schaden.

Carsten Knechtges kletterte ins Cockpit, um die verlorene Zeit wieder aufzuholen. Er brachte die #13 wieder auf den zweiten Rang in der SP3T zurück. In seinem fehlerfreien Doppelstint hielt Julian Reeh in der Abenddämmerung die Pace seiner Fahrerkollegen und der Beetle RSR #13 war zurück im Kampf um den Klassensieg. Jedoch zog aufgrund des Regens 21:00 Uhr immer dichterer Nebel auf. Gegen 22:45 Uhr übernahm Teamchef Bernd Albrecht das Cockpit. Nach nur vier Umläufen, um 23:23 Uhr wurde das Rennen dann aus Sicherheitsgründen mit der Roten Flagge unterbrochen da die Sichtweite an einigen Abschnitten weniger als 50 Meter betrug.

Es folgte eine insgesamt 14-stündige Wartezeit in der sich die Teilnehmer am Sonntag um 9:30 Uhr auf der Start-Zielgeraden aufstellten, um für einen schnellen Neustart bereit zu sein. Jedoch ließ der dichte Nebel über der Grand-Prix-Strecke weiterhin nicht zu. So entschied die Rennleitung, dass um 13:30 Uhr fünf Formationsrunden hinter dem Safety-Car gefahren werden und während denen über einen möglicher Restart entschieden wird. Gegen 15:00 Uhr wurde dann beschlossen, dass der Wettbewerb mit der schwarz-weiß-karierten Flagge endgültig beendet wird. Somit absolvierte der Beetle RSR insgesamt 40 Rennrunden und schloss das 24h Rennen 2024 auf dem 80. Rang im Feld und als Zweiter in der Klasse SP3T ab.

Der gute Zweck des Teams White Angel for Fly and Help

Die gesamte Mannschaft rund um den Teamchef aus dem Schwabenland arbeitet über das gesamte Jahr ehrenamtlich. Im Fokus stehen nicht die motorsportlichen Erfolge, sondern das Ziel weiter fleißig Spenden für die Reiner Meutsch Stiftung FLY&HELP zu sammeln. Die Stiftung hat seit der Gründung im Jahr 2012 über 800 Schulen in Schwellen- und Entwicklungsländern auf der ganzen Welt eröffnet und unterstützt diese Nachhaltig für die folgenden Generationen. Stiftungsgründer Meutsch trägt sämtliche Verwaltungskosten selbst und garantiert somit, dass jeder gespendete Euro 1:1 in die Projekte fließt. White Angel for Fly and Help mit seinen Sponsoren und das Netzwerk rund um den Teamchef haben inzwischen zur Verwirklichung von 13 Schulen beigetragen. Durch die Tombola im Fahrerlager sowie dank Unterstützung des Reifenpartners Goodyear wurden alleine an den vier Veranstaltungstagen Spenden in Höhe von ca. 12.000 Euro gesammelt. Stiftungsgründer Reiner Meutsch besuchte am Sonntag auch das Team und war tief beeindruckt vom Einsatz, auch unter diesen Wetterbedingungen.

Nun beginnen bereits die Vorbereitungen für das 24h Rennen 2025. Nach der Auswertung der Daten und einer Revision wird der Beetle RSR #13 dann in den nächsten Monaten weiter verbessert, um noch schneller und standfester durch die Grüne Hölle zu fliegen. Selbstverständlich ist der Teamchef nun wieder täglich auf der Suche nach Unterstützern, die sich dem Projekt White Angel for Fly and Help anschließen möchten, um dieses einzigartige Auto und Fanliebling zu fördern. Das 53. ADAC RAVENOL 24h Nürburg wird dann vom 19. bis 25. Juni 2025 ausgetragen und der schnelle weiße Käfer wird dann erneut den Wettkampf auf der Nordschleife aufnehmen.

Stimmen nach dem 24h Rennen

Bernd Albrecht, Teamchef White Angel for Fly and Help: „Ich weiß noch nicht, wo ich nach so vielen Eindrücken anfangen soll. Die Mühen und die Arbeit über‘s Jahr und in den vergangenen Tagen wurden sicherlich wieder belohnt. Der Beetle RSR kam ins Ziel, wir konnten an die Begeisterung der Dodge Viper CC GT3 anknüpfen und spürten die Liebe der Fans für unser Projekt, das ist großartig. Ebenso großartig ist das Spendenergebnis, denn wir fahren für den guten Zweck. Schule Nummer 13 ist, passend zur Startnummer, sicher. Danke! Ebenso danke ich allen im Team, von den Schraubern, den Jungs für die Reifen, den Herren an der Pitwall und am Tank über das Catering bis zur Tombola. Danke an W&S Motorsport für die Unterstützung mit dem Teamzelt und Truck sowie der Versorgung mit köstlichem Essen. Die Media-Crew war ebenso alle Tage unermüdlich fleißig und selbst bei Regen immer draußen unterwegs, hier hat BBS Motorsport uns Support gestellt, danke. Allen die gespendet haben und als Sponsor uns zur Seite stehen bin ich ebenfalls dankbar und hoffe nun, dass ich beim Bedanken niemanden vergessen habe. Ab jetzt startet für uns die Mission 2025!“

Sebastian Asch, Fahrer #13: „Im Großen und Ganzen können wir sehr zufrieden sein. Der Käfer ist nahezu kratzerfrei unter diesen Bedingungen als Zweiter der Klasse im stark verkürzten Rennen ins Ziel gekommen. Schade, dass das Rennen am Schluss nicht mehr freigegeben wurde, ich hätte den Kampf um den Klassensieg gerne nochmals aufgenommen, denn im Rennspeed macht es einfach mehr Spaß als hinter dem Safety-Car. Immerhin hatte ich dadurch die Gelegenheit in jeder Runde den Streckenposten und den Fans zu winken. Dass das selbst entwickelte und aufgebaute Auto mit diesem Resultat ankam, ist beachtlich und das gesamte Team kann ich für die Arbeit nur loben!“

Carsten Knechtges, Fahrer #13: „Das ist für das Auto und unser Team ein toller Erfolg und die verdiente Belohnung für die Arbeit. Die ganze Mannschaft darf mit Recht stolz sein! Unsere Rundenzeiten waren immer schnell und wurden aus eigener Kra` Zweiter in der Qualifikation und letztendlich auch im Rennen. Ohne die Reparaturpause wären wir womöglich noch weiter vorne gelandet. Im Auto steckt auf jeden Fall noch sehr viel Potenzial, um in Zukunft noch schneller zu werden, auch wenn es noch kein Dauertest war. Zumindest haben wir den Beetle RSR nun auch im Regen gefahren und auch da hat er Spaß gemacht. Nun geht es an die Datenauswertung und an die Entwicklung für die nächste Ausbaustufe.“

Julian Reeh, Fahrer #13: „Wie der Beetle haoe auch ich mein 24h Rennen Debüt. Ich bin sehr froh ein Teil des Teams gewesen zu sein. Ich wurde so toll aufgenommen und habe ich sehr wohl gefühlt. Die Betreuung war rundum perfekt. Dafür bin ich sehr dankbar, auch da ich mit drei Stunden Fahrzeit den längsten Stint mit viel Spaß im Auto fahren konnte. Unter den Bedingungen haben wir ein sehr gutes Ergebnis eingefahren, da jeder immer sein Bestes gab. Herzlichen Dank an alle die dieses ehrenamtliche Projekt für den guten Zweck mit so viel Hingabe ermöglichen!“